Risiken der traditionellen Inhouse-Softwareauswahl

Risiken der traditionellen Inhouse-Softwareauswahl: Wo klassische Auswahlverfahren scheitern, welche Kosten und Verzögerungen drohen.

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Worin bestehen die Risiken der traditionellen Inhouse-Softwareauswahl – und wie vermeiden Sie sie pragmatisch? Traditionelle Auswahlprojekte laufen oft in Eigenregie an: Workshops, Anforderungskataloge, Anbieterrecherche, Demos, Angebotsvergleich. Das erscheint effizient – ist es aber nur, wenn Sie blinde Flecken konsequent schließen. Dieser Beitrag ordnet typische Fallstricke ein, zeigt konkrete Gegenmaßnahmen und verweist auf Ressourcen, mit denen Sie schnell eine neutrale Ausgangsbasis schaffen (z. B. das Pre-Matching auf Find-Your-Software sowie vertiefende Inhalte auf den Spezialseiten ERP, HR, ESG und CRM-Beta).

Warum die Inhouse-Variante attraktiv wirkt – und wo sie kippt

Naheliegend: Fachbereich und IT kennen die Geschäftsprozesse, die Organisation und die Randbedingungen; man spart externe Tagessätze und bleibt unabhängig. In der Praxis kippt diese Rechnung allerdings schnell, wenn (1) Marktabdeckung und Vergleichbarkeit fehlen, (2) die Diskussion in Featurelisten statt Szenarien abrutscht, (3) Integrationsaufwände unterschätzt und (4) Entscheidungsunterlagen nicht „gremientauglich“ aufbereitet sind. Das Ergebnis: Verzögerungen, Nachschärfungen, schlecht vorbereitete Demos und schließlich Verträge, die nicht präzise genug den realen Scope abbilden.

Die 12 häufigsten Risiken – präzise benannt (ausgebaut)

  1. Frühe Tunnelblicke (Ankereffekt)
    Woran Sie es erkennen: Ein bis zwei „gesetzte“ Anbieter dominieren alle Gespräche; Alternativen werden nur als Vergleichsfolie genutzt. Hintergrund: kognitiver Ankereffekt.
    Was es anrichtet: Frühverengung auf Lösungen, die nicht zum vollständigen Bedarf passen; spätere Nachverhandlungen und Scope-Erweiterungen verteuern das Projekt.
    Frühindikator/KPI: Anteil der Meeting-Zeit, in der über eine Lösung vs. über Anforderungen/Varianten gesprochen wird (>60 % auf ein Produkt ist Warnsignal).
    Gegenmaßnahme (sofort): Erstes, neutrales Pre-Matching einholen und Longlist/Shortlist strikt trennen; Alternativen aktiv „einschleusen“ (mind. 2 systematisch andere Produktlogiken).
    Artefakt: 1-seitige Hypothesenmatrix (Suite vs. Breed, Direktintegration vs. iPaaS, zentral vs. dezentral) mit Testfragen für Demos.
  2. Featureitis statt Use-Cases
    Woran Sie es erkennen: 400-zeilige Excel-Listen, aber keine priorisierten Szenarien; Demos zeigen „Alles“, aber nicht „Ihren Alltag“.
    Was es anrichtet: Unvergleichbare Demos, „Ja/Nein“-Abhakerei ohne Aussagekraft; Reifegrade und Integrationsfähigkeit bleiben unsichtbar.
    Frühindikator/KPI: Verhältnis Use-Case-Szenarien zu Einzelfeatures (<1:30 = Risiko).
    Gegenmaßnahme (sofort): 6–10 Schlüssel-Use-Cases beschreiben (Ist-/Soll-Flow, Daten, Ausnahmen, Messgröße), daraus Demo-Drehbuch ableiten.
    Artefakt: Demo-Leitfaden mit Nachweispunkten („Was muss man sehen?“) und Metriken (Klicks, Durchlaufzeit, Medienbrüche).
  3. Unvollständige Marktabdeckung
    Woran Sie es erkennen: Es werden 5–8 „bekannte“ Anbieter verglichen; Nischen- oder Branchenspezialisten fehlen.
    Was es anrichtet: Fehlende Alternativen mit anderem Kosten-/Architekturprofil; späterer Kurswechsel wird teuer.
    Frühindikator/KPI: Abdeckung der Zielsegmente (z. B. Fertigung/Handel/Services) und Architekturdiversität (Suite, Composable, Cloud/Prem) je Shortlist (Soll ≥3 Segmente/Architekturen).
    Gegenmaßnahme (sofort): Neutrales Pre-Matching als „Breitenfilter“ nutzen; Longlist bewusst divers kuratieren (mind. 1 „Kontrastkandidat“).
    Artefakt: Markt-Mapping (2×2: Prozess-Fit vs. Integrationsfit) mit 10–15 Kandidaten als Gesprächsgrundlage.
  4. „Black-Box“-Bewertungen
    Woran Sie es erkennen: Scores existieren, aber niemand kann Gewichtungen/Begründungen erklären; Ergebnisse sind nicht reproduzierbar.
    Was es anrichtet: Lenkungskreise zweifeln Entscheidungen an; Schleifen und politische Diskussionen statt Fortschritt.
    Frühindikator/KPI: Nachvollziehbarkeitsquote (Anteil bewerteter Kriterien mit schriftlicher Begründung; Soll ≥90 %).
    Gegenmaßnahme (sofort): Gewichtungsmatrix festlegen, Nutzwertanalyse etablieren, pro Kriterium kurze textliche Begründung erfassen.
    Artefakt: Bewertungsjournal (Kriterium, Gewicht, Score je Anbieter, 1-Satz-Begründung, Quelle).
  5. Integrationsrisiken unterschätzt
    Woran Sie es erkennen: „Schnittstellen später“; keine klare Stammdaten-Führung, Ereignisflüsse, Peak-Szenarien.
    Was es anrichtet: Mehrkosten, Verzögerungen nach Go-Live; Schattenprozesse/Excel-Workarounds.
    Frühindikator/KPI: Definierte Datenhoheiten je Domäne (Kunden, Produkte, Preise, Kapazitäten) – wenn <80 % geklärt, hohes Risiko.
    Gegenmaßnahme (sofort): Integrationsmatrix erstellen (Quelle/Ziel, Ereignisse, Latenz, Fehlerpfade, Führungshoheit) und in Demos prüfen lassen.
    Artefakt: 1-seitige Event-Map (z. B. Auftrag angelegt → Verfügbarkeit → Kommissionierung → Faktura).
  6. Hidden TCO
    Woran Sie es erkennen: Preisvergleiche ohne Mengengerüste; Services, Migration, Schulung, Betrieb fehlen in der Betrachtung (TCO).
    Was es anrichtet: Unterkalkulation, Budgetnachforderungen, abgewürgte Rollouts.
    Frühindikator/KPI: TCO-Deckungsgrad (wie viel % der Kostenblöcke sind quantifiziert?) Soll ≥95 %.
    Gegenmaßnahme (sofort): Drei TCO-Szenarien rechnen: Baseline, Rollout (Jahr 1–2), Wachstum (Jahr 3–5); jeweils mit Volumina/Rollen hinterlegen.
    Artefakt: TCO-Canvas (Lizenz/Subscription, Implementierung, Daten/Migration, Integrationen, Betrieb, Schulung, Change).
  7. Stakeholder-Drift
    Woran Sie es erkennen: Fachbereiche, IT, Finance, Management priorisieren unterschiedlich; es fehlt ein Mechanismus zur Konsolidierung.
    Was es anrichtet: Blockaden, zähe Meetings, Entscheidungslähmung.
    Frühindikator/KPI: Konfliktmatrix (Anzahl Kriterien mit stark abweichenden Gewichtungen >20 % zwischen Stakeholdern).
    Gegenmaßnahme (sofort): Gewichtungen pro Rolle erfassen, Moderationsrunde zur Einigung auf gemeinsame Zielgrößen (Time-to-Value, Risiko, CapEx/OpEx).
    Artefakt: Stakeholder-Scorecard (Ziel, 3 Top-Kriterien, Muss/Nein-Grenzen je Rolle).
  8. Demo-Theater
    Woran Sie es erkennen: Hochglanz-Shows ohne Prozessbezug; Kernfragen bleiben unbeantwortet; keine Metriken.
    Was es anrichtet: Scheinpräferenzen, die in der Implementierung kollabieren.
    Frühindikator/KPI: Nachweisquote (Anteil der geforderten Nachweispunkte, die in der Demo gezeigt wurden; Soll ≥85 %).
    Gegenmaßnahme (sofort): Demo-Drehbuch verpflichtend vorab versenden; Live-Datenspur/Protokoll führen; Nachweise bewerten statt Folien.
    Artefakt: Demo-Score-Sheet (Use-Case, Nachweis, Beobachtung, Score, Offene Punkte).
  9. RfI/RfP ohne Wiederverwendung
    Woran Sie es erkennen: Fragen werden mehrfach, leicht verändert gestellt; Antworten sind über Versionen verstreut.
    Was es anrichtet: Massiver Mehraufwand auf beiden Seiten; Widersprüche; schwache Vergleichbarkeit.
    Frühindikator/KPI: Duplikat-Quote in Fragen (>10 % identische/ähnliche Fragen = Alarm).
    Gegenmaßnahme (sofort): Kataloge zentralisieren (Funktionen, Integrationen, Services), Versionierung und Antwort-Referenzen erzwingen.
    Artefakt: Q&A-Register mit eindeutigen IDs, Status, Gültigkeit und Verwendungsstellen (RfI/RfP/Demo/PoC).
  10. Roadmap-Blindflug
    Woran Sie es erkennen: „Heute passt es“ – aber Release-Zyklen, Deprecations, Ökosystem-Pläne sind unklar.
    Was es anrichtet: Überraschungen nach Jahr 1–2; Funktionen wandern in Add-ons, Integrationen brechen.
    Frühindikator/KPI: Roadmap-Transparenzgrad (Horizon, Takt, Abwärtskompatibilität, Migrationspfade) – Soll ≥4/5 Kriterien belegt.
    Gegenmaßnahme (sofort): Roadmap-Interview je Anbieter (12–24 Monate), Pflichtfragen zu Sunset-Policies, API-Versionierung, Partnerökosystem.
    Artefakt: Roadmap-Risikoliste (Annahme, Eintrittswahrscheinlichkeit, Gegenmaßnahme).
  11. Entscheidungsunterlagen ohne „Story“
    Woran Sie es erkennen: Viele Tabellen, kein roter Faden; Annahmen nicht explizit; „Warum A gewinnt“ bleibt diffus.
    Was es anrichtet: Lenkungskreise vertagen; Rückfragenlawine; Vertrauensverlust.
    Frühindikator/KPI: Story-Dichte (Executive Summary mit „Warum/Unter Annahmen/Trade-offs/Nächste Schritte“ ≤1 Seite vorhanden? Ja/Nein).
    Gegenmaßnahme (sofort): Entscheidungsvorlage mit 4 Bausteinen: Zielbild, Shortlist-Ergebnis, Variantenvergleich, Empfehlung inkl. Risiken.
    Artefakt: One-Pager für das Top-Gremium (Grafik + Kernaussagen + klare Bitte um Beschluss).
  12. Time-to-Decision zu lang
    Woran Sie es erkennen: Endlose Vorqualifizierung; Meetings ohne Beschlüsse; wechselnde Bewertungsmaßstäbe.
    Was es anrichtet: Opportunitätskosten, Demotivation, technologischer Stillstand.
    Frühindikator/KPI: Lead-Time vom Kick-off bis Entscheidung; WIP (gleichzeitig geöffnete Arbeitspakete) – Soll: Time-boxen je Phase, WIP ≤3.
    Gegenmaßnahme (sofort): Phasen-Time-Box (z. B. 2 Wochen Longlist, 3 Wochen Demos), klare Exit-Kriterien, „Kill-Switch“ bei Nichterfüllung.
    Artefakt: Entscheidungsfahrplan (Meilensteine, Verantwortliche, Kriterien, Datum, Statusampel).

Risikomatrix: Symptome, Folgen, Gegenmaßnahmen

Risiko Typisches Symptom Konkrete Folge Sofortmaßnahme
Tunnelblick „Wir kennen da 2–3 Namen, die passen.“ Verpasste Alternativen, teure Nachverhandlungen Früher Neutral-Check über Marktbreite (z. B. Pre-Matching)
Featureitis Excel-Listen mit 500 Anforderungen Unvergleichbare Demos, Schwammigkeit in Angeboten Use-Case-Drehbuch + Nutzwertanalyse
Integrationsblindheit „Schnittstellen bauen wir später.“ Projektstopper nach Go-Live, Mehrkosten Frühe Integrationsmatrix (Quelle/Ziel, Ereignisse, Latenzen)
Hidden TCO Preisvergleiche ohne Mengengerüste Unterkalkulation von Services/Betrieb TCO-Szenarien: Baseline vs. Rollout vs. Wachstum
Stakeholder-Drift Jeder favorisiert „seinen“ Anbieter Blockaden, endlose Schleifen Gewichtungen pro Stakeholder + Konsolidierung
Demo-Theater „Beeindruckend – aber nicht unser Prozess“ Fehlentscheidungen, Scope-Lücken Demo-Leitfaden mit Nachweispunkten und Metriken

Integrationsrisiken – kurz, konkret, prüfbar

In Auswahlprojekten werden Integrationen oft als „technisches Detail“ ans Ende geschoben. Genau dort entstehen die größten Risiken. Nutzen Sie eine simple Integrationsmatrix, um Risiken schon vor Demos sichtbar zu machen:

Quelle ↔ Ziel Typische Daten/Ereignisse Risiko in der Auswahl Prüfpunkt in Demo/PoC
CRM ↔ ERP Kunden, Leads, Aufträge, Preise Doppelte Stammdaten, Inkonsistenzen Führungshoheit, Änderungswege, Dublettenlogik
Shop ↔ ERP/WMS Bestellungen, Bestände, Retouren Inventurabweichungen, Latenzen Ereignis-/Webhook-Fluss, Peak-Szenario
ERP ↔ BI/DWH Fakten/Dimensionen, Stammdaten Berichte aus „Excel-Schattenwelt“ Inkrementelle Replikation, Event-driven vs. Batch
HRIS ↔ Payroll Stamm- & Bewegungsdaten Abrechnungsfehler, Medienbrüche Standard-Connectoren, Ausnahmehandling

Wie Inhouse-Teams Risiken strukturiert abbauen – ohne Hype

Sie brauchen keine „Raketenwissenschaft“, sondern Klarheit über Arbeitsschritte und wenige disziplinierende Artefakte:

  • Neutrale Ausgangsbasis: Starten Sie mit einer zügigen, nachvollziehbaren Shortlist, um Anker zu lösen und Breite herzustellen (z. B. über Find-Your-Software; für ERP konkret Find-Your-ERP).
  • Use-Case-Drehbuch: Beschreiben Sie 6–10 Szenarien, die „Ihre Realität“ treffen (Monatsabschluss, Retouren, Serviceeinsatz, Variantenfertigung, Onboarding usw.).
  • Bewertung mit Gewichtungen: Arbeiten Sie mit Nutzwertanalyse/AHP und dokumentieren Sie Kriterien, Gewichtungen und Scores – besser vermittelbar als „Bauchgefühl“.
  • Integrationsmatrix & Datenflüsse: Quelle/Ziel, Latenzen, Ereignisse, Führungshoheit – als Pflichtteil der Demo/PoC-Prüfpunkte.
  • TCO-Szenarien statt Preisschnappschuss: Baseline, Rollout, Wachstum; Lizenz, Services, Betrieb, Schulung – immer mit Mengengerüsten.
  • Entscheidungsstory: „Warum A gewinnt – unter diesen Annahmen.“ Das beschleunigt Lenkungskreise und schafft Akzeptanz.

Vergleich: traditionelle Inhouse-Auswahl vs. strukturierter Ansatz

Aspekt Traditionell (häufig) Strukturiert (empfohlen) Nutzen
Startpunkt Einzelrecherche, Empfehlungen Neutrale Erst-Shortlist (Marktbreite) Keine Frühverengung
Bewerten Featureliste, subjektive Eindrücke Use-Cases + Nutzwertanalyse Vergleichbarkeit, Nachvollziehbarkeit
Integrationen „Später“ im Projekt Früh mit Matrix, Peak-Szenarien Weniger Überraschungen
Preisbild „Listenpreise“ TCO-Szenarien mit Mengengerüsten Realistische Planung
Entscheidung „Wir finden A besser“ „A gewinnt, weil … (Annahmen x/y/z)“ Gremientauglichkeit

Use-Cases: Wo Inhouse-Risiken besonders häufig zuschlagen

Fertigung (Mittelstand, 250–1.500 MA): Varianten, NC-Programme, Rückmeldelogik, MES-Schnittstellen. Risiko: Demos zeigen „Happy Path“, Integrationslast taucht später auf. Gegenmaßnahme: Szenarien mit Engineering-Change, Nachkalkulation, Serien-/Batch-Tracking und Peak-Tests.

Retail & E-Commerce (80–500 MA): Omnichannel, Realtime-Bestände, Promotions, Retouren. Risiko: Latenzen, Preis-/Promo-Logik, PIM/MDM werden unterschätzt. Gegenmaßnahme: Ereignisketten, Spitzenlast, Filial-Szenarien im Demo-Leitfaden.

Professional Services (50–2.000 MA): Ressourcenplanung, Timesheets, Revenue Recognition. Risiko: Abrechnungslogik und Projektcontrolling werden als „Detail“ behandelt. Gegenmaßnahme: TCO-Szenarien (Team-Skalierung), Rollen/Mengen und Abrechnungsfälle.

Life Sciences & MedTech: Nachvollziehbarkeit, Chargen, Abweichungen. Risiko: Prüf- und Dokumentationspflichten werden im Auswahlprozess nicht „durchdekliniert“. Gegenmaßnahme: Use-Cases mit Deviations/Change, Lieferantenqualifizierung, End-to-End Tracking.

HR-Modernisierung: Skill-Profile, Onboarding, Payroll, Nachfolge/Karrierepfade. Risiko: „HR ist HR“ – Unterschiede der Prozesse werden flach bewertet. Gegenmaßnahme: Szenarien wie End-to-End-Onboarding, Skill-Gap-Analyse, Payroll-Sonderfälle; Inspiration auf Find-Your-HR.

ESG/Reporting: Datenerhebung, Konsolidierung, KPIs/ESRS. Risiko: Datenherkunft und Plausibilisierung unklar. Gegenmaßnahme: Datenfluss-Szenarien, Quell-/Zielsysteme und Prüfregeln; Einstieg über Find-Your-ESG.

CRM-Erneuerung (Beta-Fokus): Pipeline, Aktivitäten, Integrationen in ERP/Marketing. Risiko: UI-Vorlieben überdecken Prozess- und Datenlogik. Gegenmaßnahme: Szenarien zu Lead-Routing, Dubletten, Angebots-Sync; Blick in die CRM-Beta.

Pragmatische Werkzeuge: Was wirklich hilft

  • Checkliste „Projektstart“: Ziele, Scope-Grenzen, Hypothesen (Suite vs. Breed), Stakeholder, Time-box.
  • Use-Case-Katalog (10 Szenarien): Jeder Use-Case enthält Nachweispunkte und Metriken (Klicks, Medienbrüche, Durchlaufzeit).
  • Integrationsmatrix (1 Seite): Quelle/Ziel, Führungshoheit, Latenz, Ereignisse, PEAK-Test.
  • Nutzwertanalyse: 6–10 Kriterienbündel, Gewichtungen pro Stakeholder, Konsolidierung, Audit-Trail.
  • TCO-Szenarien: Baseline/Rollout/Wachstum mit Mengengerüsten; Lizenz, Services, Betrieb, Schulung.
  • Entscheidungsstory: „Warum gewinnt A – unter Annahmen x/y/z; was wäre, wenn …?“

Externe Orientierung (neutral und nützlich)

Weiterlesen & vertiefen (intern)

Was Sie jetzt tun können – in 5 Schritten

  1. Neutrale Ausgangsbasis schaffen: Starten Sie ein schnelles, nachvollziehbares Pre-Matching auf Find-Your-Software; für ERP führt der Einstieg direkt über Find-Your-ERP.
  2. Use-Case-Drehbuch schreiben: 6–10 Szenarien mit Nachweispunkten/Metriken – die Grundlage für Demos und PoCs.
  3. Integrationsmatrix & TCO-Szenarien anlegen: Frühzeitig, kurz, prüfbar – so vermeiden Sie spätere Überraschungen.
  4. Bewertung strukturieren: Nutzwertanalyse mit Gewichtungen je Stakeholder; klare Konsolidierung.
  5. Entscheidungsstory vorbereiten: Ergebnisse so aufbereiten, dass Lenkungskreise zügig beschließen können.

FAQ zu Risiken der traditionellen Inhouse-Softwareauswahl

Warum kippt die Inhouse-Auswahl so oft nach einem guten Start?
Weil frühe Favoriten, Featurelisten und Einzelrecherche den Blick verengen. Ohne neutrale Basis, Use-Cases und Integrations-/TCO-Sicht entsteht kein belastbarer Vergleich.

Wie verhindere ich Demo-Theater?
Mit einem Demo-Leitfaden: 6–10 Use-Cases, zu jedem klare Nachweispunkte und Metriken. Anbieter wissen, was zu zeigen ist; Ihr Team weiß, worauf zu achten ist.

Reicht ein Preisvergleich nicht aus?
Nein. Ohne Mengengerüste, Services, Betrieb, Schulung und Wachstumsszenarien verwechseln Sie „Preis“ mit „Kosten“ – das rächt sich im Rollout.

Wie bekomme ich Marktbreite, ohne Monate zu investieren?
Mit einem schnellen, nachvollziehbaren Pre-Matching als Startpunkt und anschließender Fokussierung. So lösen Sie den Ankereffekt und sparen Vorqualifizierungszeit.

Wo finde ich weiterführende Ressourcen?
Übergreifend auf Find-Your-Software, domänenspezifisch auf Find-Your-ERP, Find-Your-HR, Find-Your-ESG und für CRM in der Beta-Vorschau.

Fazit: Die größten Risiken der traditionellen Inhouse-Softwareauswahl sind keine „Pannen“, sondern Muster: Frühverengung, Featureitis, Integrationsblindheit, Hidden TCO und unstrukturierte Entscheidungen. Mit neutralem Pre-Matching, Use-Case-Drehbuch, Integrations- und TCO-Sicht sowie einer klaren Entscheidungsstory reduzieren Sie diese Risiken drastisch – schnell, nachvollziehbar und ohne Overpromises. Den ersten Schritt setzen Sie heute auf Find-Your-Software; vertiefende Einstiege finden Sie auf Find-Your-ERP, Find-Your-HR, Find-Your-ESG und in der CRM-Beta.

Bild von Dr. Marcel Panzer

Dr. Marcel Panzer

Durch zahlreiche erfolgreich abgeschlossene Auswahlprojekte hat Marcel Geschäftsprozesse in Start-ups, mittelständischen Unternehmen und Konzernen digitalisiert. Er entwickelte mehrere KI-Tools und promovierte im Bereich Deep Learning / Reinforcement Learning, wobei er klassische Heuristiken mit State-of-the-Art-Algorithmen verknüpfte. So verbindet er technische Exzellenz mit praxisnaher Software-Expertise, um Unternehmen schnell die am besten passende Software zu finden.

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