Odoo Erfahrungen: Stärken, Schwächen und für wen es sich (nicht) eignet

Was taugt das Open-Source ERP wirklich? Wir analysieren echte Odoo Erfahrungen, decken versteckte Kostenfallen auf und zeigen, für wen sich die "All-in-One" Lösung eignet

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Inhaltsverzeichnis

Was verraten uns echte Odoo Erfahrungen aus der täglichen Praxis über das mittlerweile wohl populärste Open-Source ERP der Welt? Kann ein System, das den Anspruch erhebt, „alles“ zu können – von der Lagerlogistik über die Website bis hin zum E-Mail-Marketing –, in der fachlichen Tiefe überhaupt überzeugen? Odoo polarisiert die IT-Welt wie kaum ein zweiter Anbieter. Es hat eine riesige, fast religiöse Fanbase, die die grenzenlose Flexibilität feiert. Und es gibt die frustrierten Kritiker, die über endlose Migrationsprojekte und „verbastelte“ Systeme klagen.

Wenn Sie gerade vor der strategischen Entscheidung stehen, ob Sie auf den „blauen Riesen“ aus Belgien setzen sollen, helfen Ihnen keine polierten Marketing-Broschüren weiter. Sie brauchen einen ungeschminkten Blick in den Maschinenraum. In diesem Beitrag analysieren wir das System nicht nur technisch, sondern vor allem strategisch und menschlich: Passt die DNA von Odoo zu Ihrem Unternehmen?

Die Wahl der richtigen Business Software ist oft weniger eine Frage der Features, sondern der Unternehmenskultur. Passt die agile, extrem schnelle und manchmal etwas „hemmsärmelige“ Art von Odoo zu Ihren strukturierten, vielleicht sicherheitsorientierten Prozessen? Um diese Frage fundiert zu beantworten und teure Fehlgriffe („Sunk Costs“) zu vermeiden, empfehle ich Ihnen als ersten Schritt immer einen neutralen Abgleich Ihrer Kernanforderungen. Nutzen Sie hierfür gerne die strukturierte Analyse auf https://find-your-software.de, um eine objektive, herstellerneutrale Basis für Ihre Entscheidung zu schaffen.

Das Phänomen Odoo: Mehr als nur Software – eine Philosophie

Um die Berichte über Odoo Nachteile Erfahrungen und die Euphorie richtig einordnen zu können, müssen wir verstehen, wie dieses System architektonisch „tickt“. Im Gegensatz zu klassischen ERP-Systemen wie SAP oder Microsoft Dynamics, die oft als monolithische Festungen wahrgenommen werden, versteht sich Odoo als ein dynamischer Baukasten. Die Architektur basiert auf der modernen Programmiersprache Python und der robusten Datenbank PostgreSQL. Das macht das System extrem anpassungsfähig und attraktiv für Entwickler.

Die Grundidee ist bestechend simpel und erinnert an unser Smartphone: Für jedes Geschäftsproblem gibt es eine App. Sie brauchen ein CRM? Ein Klick, installiert. Eine Lagerverwaltung? Installiert. Ein Tool für Fuhrparkmanagement? Ebenfalls nur einen Klick entfernt. Der geniale Vorteil: Alles greift auf denselben Datenstamm zu. Es gibt keine Schnittstellenprobleme zwischen Shop und Warenwirtschaft, weil es technisch gesehen dieselbe Software ist.

Doch Vorsicht: Genau in dieser fast spielerischen Einfachheit liegt eine strategische Falle, in die viele Unternehmen tappen. Wir nennen es das „App-Sammelwut-Syndrom“. Nur weil man ein Modul technisch mit einem Klick installieren kann, ist der dazugehörige Prozess im Unternehmen noch lange nicht etabliert. Odoo verleitet dazu, Prozesse „mal eben schnell“ in der Software abzubilden, ohne sie vorher sauber definiert zu haben. Das Resultat ist oft ein System, das zwar alles kann, aber nichts richtig macht, weil die Stammdatenpflege und die Prozessdisziplin vernachlässigt wurden.

Die Zwei-Klassen-Gesellschaft: Community vs. Enterprise

Ein Aspekt, der in unseren Beratungsgesprächen immer wieder für massive Verwirrung sorgt, ist die strikte Unterscheidung der Editionen. Viele Start-ups und KMUs starten mit dem Gedanken: „Odoo ist doch Open Source, also kostenlos.“ Das ist technisch korrekt – und betriebswirtschaftlich oft ein Trugschluss.

Lassen Sie uns den Unterschied klarziehen, denn er entscheidet oft über Erfolg oder Scheitern:

  • Die Community Edition (CE):
    Sie ist echtes Open Source und lizenzkostenfrei. Sie können den Code herunterladen und auf Ihrem eigenen Server betreiben.
    Der Haken: Sie ist funktional bewusst „beschnitten“. Essenzielle Dinge für den professionellen Mittelstand fehlen. Dazu gehören oft eine volle GoBD-konforme Buchhaltung (für Deutschland/Österreich), komfortable Bankenschnittstellen, Barcode-Support im Lager oder die Nutzung der mobilen App. Wer die CE im Business-Umfeld nutzen will, muss diese Lücken oft mühsam über Drittanbieter-Module (OCA) stopfen. Das spart Lizenzkosten, treibt aber die Wartungskosten in die Höhe.
  • Die Enterprise Edition (EE):
    Hier zahlen Sie jährliche Lizenzgebühren pro User.
    Der Mehrwert: Sie erhalten ein poliertes Produkt mit allen „Komfort-Features“, einer modernen, schnellen Benutzeroberfläche und Zugriff auf das mächtige „Studio“-Modul, mit dem Sie ohne Programmierkenntnisse Felder und Berichte anpassen können (Low-Code).
    Der entscheidende Faktor: Nur mit der Enterprise Edition erhalten Sie den offiziellen Upgrade-Service des Herstellers. Odoo migriert Ihre Datenbank von Version 17 auf 18. Bei der Community Edition ist dies Ihr eigenes, oft teures technisches Problem.

Unsere Experten-Einschätzung: Wer professionell und revisionssicher arbeiten will, landet meist bei der Enterprise-Version. Die Community Edition ist fantastisch als Framework für Entwickler oder für Kleinstunternehmen mit hoher IT-Affinität. Für einen Mittelständler, der „Ruhe im Karton“ haben will, ist die vermeintlich kostenlose Version oft die teurere Lösung, wenn man die internen IT-Stunden einrechnet.

Was für Odoo spricht: Die unbestreitbaren Stärken

Es gibt triftige Gründe, warum Odoo derzeit Wachstumsraten hinlegt, von denen etablierte Riesen nur träumen können. In unseren Begleitungen von ERP-Projekten erleben wir oft einen „Aha-Effekt“: Wenn Teams, die jahrelang an starren, grauen Masken gelitten haben, plötzlich Odoo sehen, entsteht eine Dynamik, die man in IT-Projekten selten findet. Das System bringt frischen Wind in verstaubte IT-Landschaften – aber was genau steckt dahinter?

Die Usability: Software als „Employee Experience“

Hand aufs Herz: Die meisten ERP-Systeme, die im deutschen Mittelstand laufen, sind funktional mächtig, aber emotional tot. Sie erinnern an Excel-Tabellen aus den 90ern. Odoo geht hier einen radikal anderen Weg. Die Oberfläche ist webbasiert, aufgeräumt und reagiert so schnell wie eine moderne Consumer-App.

Das klingt im ersten Moment nach „Nice-to-have“, ist im Jahr 2026 aber ein knallharter Wirtschaftlichkeitsfaktor. Wir nennen es die „Onboarding-Dividende“: Ein neuer Mitarbeiter der Generation Z muss für Odoo nicht wochenlang geschult werden. Die Logik („Klick hier für Angebot, Klick da für Rechnung“) ist selbsterklärend. Eine hohe Usability führt zu weniger Fehleingaben, höherer Datenqualität und – das ist entscheidend – dazu, dass das CRM auch wirklich genutzt wird, statt nur als Datenfriedhof zu enden.

Die nahtlose Integration: Der Tod der Schnittstellen-Hölle

Der wohl größte strategische Pluspunkt ist die native Verzahnung. In vielen Unternehmen sehen wir „Frankenstein-Systeme“: Ein Shopware-Shop, ein HubSpot-CRM, ein Datev-Rechnungswesen und Excel für das Lager. Dazwischen laufen fragile Schnittstellen (Connectors), die bei jedem Update brechen können.

Odoo eliminiert dieses Risiko. Wenn Sie das E-Commerce-Modul nutzen, ist der Webshop keine angeflanschte Insel, sondern nur eine andere „Sicht“ auf Ihre Datenbank. Ein Kunde bestellt im Shop, der Lagerbestand wird in Echtzeit reserviert, die Rechnung erstellt, der Zahlungseingang verbucht und das Versandlabel gedruckt. Alles geschieht in einem Code-Strang. Das spart nicht nur Lizenzkosten für Drittsysteme, sondern vor allem massive Wartungskosten und Nerven, wenn mal wieder ein API-Key abgelaufen ist.

Das Ökosystem und die OCA: Ihre Versicherungspolice

Einer der stärksten Kritikpunkte an proprietärer Software ist der „Vendor Lock-in“. Sie sind dem Hersteller ausgeliefert. Bei Odoo ist das anders. Das Ökosystem ist gigantisch. Wenn Odoo eine Funktion im Standard nicht bietet, hat sie wahrscheinlich schon jemand in Indien, Berlin oder San Francisco programmiert.

Besonders hervorheben möchte ich hier die Arbeit der OCA (Odoo Community Association). Dieser Non-Profit-Verband ist so etwas wie der TÜV der Open-Source-Welt. Module, die das OCA-Siegel tragen, sind Code-geprüft, stabil und – ganz wichtig – oft lizenzkostenfrei. Die OCA ist Ihre Versicherung gegen die Willkür einzelner Hersteller und ein Qualitätsmerkmal, das Sie bei jeder Odoo-Einführung aktiv nutzen sollten.

Odoo Nachteile Erfahrungen: Wo der Schuh wirklich drückt

Doch wo so viel Licht ist, wirft die Realität auch Schatten. Ein ehrlicher Berater muss Sie auf die Risiken hinweisen, die Ihnen der Vertriebler in der Hochglanz-Demo vermutlich verschweigt. Odoo ist mächtig, aber es ist auch eine Diva, wenn man sie falsch behandelt.

Das Upgrade-Dilemma: Der Preis der Innovation

Dies ist der Punkt, der in Fachforen am häufigsten für Frust und hohe Folgekosten sorgt. Odoo legt ein rasantes Tempo vor und veröffentlicht jeden Oktober eine neue Hauptversion. Das ist toll für die Innovation, aber brutal für den Betrieb.

Das Problem: Es gibt keine garantierte, einfache Abwärtskompatibilität für Ihre individuellen Anpassungen (Customizing). Der Hersteller Odoo bietet zwar an, Ihre Datenbank auf die neue Version zu heben (Daten-Migration), aber Ihren eigenen Code oder Apps von Drittanbietern fasst er nicht an.
Das bedeutet im Klartext: Wenn Sie Odoo stark verbiegen und viele eigene Funktionen programmieren lassen, müssen Sie diesen Code bei jedem Versionssprung „refactoren“ (anpassen). Das kostet Geld. Viele Unternehmen bleiben daher jahrelang auf alten Versionen hängen („Vendor Lock-in durch Technical Debt“) und verlieren den Anschluss an Sicherheitsupdates und neue Features.

Die Partner-Lotterie: Coder vs. Consultants

Odoo vertreibt seine Software primär über ein Partner-Netzwerk. Da Odoo auf der Sprache Python basiert, die sehr populär und zugänglich ist, ist die Einstiegshürde für neue Partner niedrig. Das führt zu einer extremen Spreizung in der Qualität.

Wir unterscheiden hier zwei Typen:

  • Der Coder: Er setzt technisch brillant um, was Sie ihm sagen. Wenn Sie sagen „Bau mir einen roten Button, der die Bilanz löscht“, baut er ihn. Das Ergebnis ist ein technisch funktionierendes, aber betriebswirtschaftlich katastrophales System.
  • Der Consultant: Er versteht Ihre Branche. Er widerspricht Ihnen, wenn Sie Prozesse unnötig verkomplizieren wollen. Er nutzt den Odoo-Standard, statt wild zu programmieren.

Eine gescheiterte Odoo-Einführung liegt fast nie an der Software selbst, sondern zu 90% an einem Partner, der das System „verbastelt“ hat, weil er Dienstleister sein wollte, statt Berater zu sein. Die Auswahl des richtigen Implementierungspartners ist daher kritischer als bei Systemen wie SAP, wo die Zertifizierungshürden höher sind.

Um genau dieses Risiko zu minimieren, rate ich Ihnen dringend: Suchen Sie Ihren Partner nicht über Google Maps. Nutzen Sie spezialisierte Datenbanken, die Partner nach Branchen-Know-how und Projektgröße filtern. Auf https://find-your-erp.de/ können Sie gezielt nach Dienstleistern suchen, die Erfahrung in Ihrem Sektor (z.B. Handel, Fertigung) nachweisen können. Lesen Sie begleitend dazu auch die Ratgeber im Blogbereich unter https://find-your-erp.de/blog/, um die Warnsignale bei der Partnerwahl („Red Flags“) frühzeitig zu erkennen.

Use Cases: Für wen ist Odoo ein Match – und wer sollte fliehen?

Pauschalurteile sind in der IT gefährlich. „Odoo ist gut“ oder „Odoo ist schlecht“ sind Aussagen, die in der komplexen Realität keine Gültigkeit haben. Um den Wert von Odoo Erfahrungen wirklich einschätzen zu können, müssen wir uns konkrete Unternehmens-DNA ansehen. Lassen Sie uns zwei Szenarien aus unserer Beratungspraxis beleuchten, die gegensätzlicher nicht sein könnten.

Szenario A: Der agile Online-Händler (Der Perfect Fit)

Stellen Sie sich ein wachsendes E-Commerce-Unternehmen mit 30 Mitarbeitern vor. Sie verkaufen Sportartikel über einen Shopify-Shop und Amazon, betreiben aber ein eigenes Lager. Die IT-Budgets sind begrenzt, die Veränderungsgeschwindigkeit ist hoch.

Warum Odoo hier glänzt: In diesem Umfeld spielt das System seine größte Stärke aus: die integrierte Prozesskette. Es gibt keine Systembrüche. Der Auftrag kommt rein, Odoo reserviert den Bestand, erstellt den Pick-Auftrag für die Scanner-App im Lager, druckt das DHL-Label und bucht die Rechnung im Hintergrund.
Für diesen Händler ist Odoo kein Verwaltungstool, sondern ein Wachstumsbeschleuniger. Die Lizenzkosten skalieren moderat, und wenn morgen ein neuer Vertriebskanal dazu kommt, wird einfach ein neues Modul installiert. Hier ist die Flexibilität von Odoo ein echter Wettbewerbsvorteil.

Szenario B: Der Medizintechnik-Fertiger (Der gefährliche Mismatch)

Nun betrachten wir einen Mittelständler mit 150 Mitarbeitern, der Titan-Implantate fertigt. Hier regiert nicht die Agilität, sondern die Regulierung (FDA, ISO 13485, MDR). Jede Änderung am Produkt oder Prozess muss validiert und über 10 Jahre lückenlos nachweisbar sein (Audit Trail).

Warum hier höchste Vorsicht geboten ist: Odoo ist im Standard ein „lebendes System“, das sich leicht verändern lässt. Genau das ist in der Medizintechnik oft unerwünscht. Eine validierte Software darf sich nicht mal eben ändern.
Zwar kann man Odoo mit massivem Aufwand compliance-konform machen (elektronische Signaturen, gesperrte Stücklisten-Versionierung), aber Sie bauen sich quasi ein eigenes ERP-System. Die Kosten für die Validierung dieses „Eigenbaus“ (Computersystemvalidierung, CSV) sprengen oft jedes Budget und müssen bei jedem Update wiederholt werden. Hier ist ein spezialisiertes, wenn auch starreres Branchen-ERP oft die sicherere und günstigere Wahl.

Odoo jenseits von ERP: HR und ESG im Realitätscheck

Odoo positioniert sich zunehmend als „Betriebssystem für Unternehmen“ und wildert in den Revieren von spezialisierten HR- und Nachhaltigkeits-Tools. Doch kann ein Generalist hier mit Spezialisten mithalten?

Personalwesen (HR): Optik hui, Payroll pfui?

Auf den ersten Blick wirken die HR-Apps von Odoo fantastisch. Sie sind modern, bunt und mobil nutzbar. Urlaubsanträge per App, Spesenabrechnung per Foto-Upload und eine digitale Personalakte – das funktioniert tadellos und steigert die Mitarbeiterzufriedenheit sofort.

Der Haken „Payroll“: Sobald es an die harte Lohnabrechnung geht, stoßen Odoo Erfahrungen in Deutschland schnell an Grenzen. Das deutsche Steuer- und Sozialversicherungsrecht ist eines der komplexesten der Welt. Odoo bildet dies im Standard nicht rechtssicher ab. Sie werden also fast zwingend eine Schnittstelle zu DATEV LODAS/Lohn und Gehalt oder einem externen Lohnbüro benötigen.

Wenn HR für Sie „nur“ Verwaltung ist, reicht Odoo. Wenn Sie aber strategisches Talent Management, komplexe Schichtplanungen oder Performance-Recruiting betreiben wollen, fehlt oft die Tiefe. In diesem Fall lohnt sich der Vergleich mit dedizierten HR-Suiten. Nutzen Sie die Filter auf https://find-your-hr.de/, um Lösungen zu finden, die Payroll-ready sind. Ein Blick in die dortigen Blog-Analysen (https://find-your-hr.de/blog/) zeigt Ihnen schnell, wo spezialisierte Anbieter wie Personio oder Workday Odoo funktional abhängen.

Nachhaltigkeit (ESG): Community-Power vs. Audit-Sicherheit

Im Bereich ESG (Environmental, Social, Governance) profitiert Odoo massiv von seiner Open-Source-Community. Es gibt innovative Module, die beispielsweise den CO2-Fußabdruck eines Produkts direkt aus der Stückliste und den Maschinenlaufzeiten berechnen. Das ist technisch oft weiter als bei manchem Großanbieter.

Das Risiko der Berichterstattung: Ab 2026 müssen viele Mittelständler nach CSRD berichten. Banken und Wirtschaftsprüfer schauen hier genau hin. Ein selbstgebasteltes CO2-Modul in Odoo wird einem strengen Audit vielleicht nicht standhalten, wenn die Datenherkunft (Emissionsfaktoren) nicht zertifiziert ist.
Bevor Sie ESG-Daten in Odoo „sammeln“, prüfen Sie, ob das Ergebnis belastbar ist. Oft ist es klüger, eine spezialisierte, zertifizierte ESG-Software zu nutzen und diese via API an Odoo anzubinden. Einen Marktüberblick über audit-sichere Tools finden Sie auf https://find-your-esg.de/. Investieren Sie lieber in eine sichere Schnittstelle als in eine unsichere Berechnung.

Die Kosten-Wahrheit: TCO statt Lizenzpreis

Lassen Sie uns offen über Geld sprechen. Ein häufiges Missverständnis, das wir in Erstgesprächen oft hören, ist der Satz: „Wir nehmen Odoo, weil SAP zu teuer ist.“ Das ist gefährlich kurz gedacht. Ja, die reinen Lizenzkosten (Entry Ticket) sind bei Odoo attraktiv niedrig. Doch im professionellen Software-Einkauf zählt nicht der Preis auf dem Preisschild, sondern die Total Cost of Ownership (TCO) über einen Lebenszyklus von fünf bis sieben Jahren.

Odoo verlagert die Kostenstruktur. Sie zahlen weniger für das Recht, die Software zu nutzen, aber oft mehr für den Betrieb und die Anpassung. Wer hier nicht sauber kalkuliert, erlebt im zweiten Jahr ein böses Erwachen.

Die wahren Kostentreiber einer Odoo-Einführung
Kostenfaktor Analyse & Erfahrungswerte aus der Praxis
Die Implementierungs-Ratio Kalkulieren Sie konservativ. Für jeden Euro, den Sie jährlich an Lizenzkosten zahlen, sollten Sie im ersten Jahr mit 3 bis 5 Euro für Dienstleistungen rechnen. Ein guter Partner kostet Geld, aber ein schlechter Partner, der Ihre Prozesse nicht versteht und wild programmiert, kostet Sie am Ende das Doppelte durch Nachbesserungen.
Hosting & Skalierung Die Plattform Odoo.sh ist bequem, wird aber bei steigendem Datenvolumen (Worker, Storage) schnell zu einem signifikanten Kostenblock. Ein eigenes Hosting („On-Premise“) wirkt günstiger, erfordert aber internes Admin-Know-how für Sicherheit, Backups und Performance-Tuning, das auch bezahlt werden muss.
Die „App-Store-Falle“ Ein Modul für 50 Euro aus dem Store zu kaufen, wirkt billig. Aber: Wer wartet dieses Modul? Funktioniert es noch nach dem nächsten Odoo-Update im Oktober? Oft müssen Sie Entwickler bezahlen, um günstige Fremd-Module an neue Versionen anzupassen. Die Wartungskosten übersteigen den Kaufpreis oft um ein Vielfaches.
Interne Ressourcen & Schatten-IT Das ist der am häufigsten unterschätzte Posten. Odoo ist so zugänglich, dass Mitarbeiter anfangen, selbst zu „basteln“ (z.B. mit Odoo Studio). Wenn Ihr Head of Sales plötzlich 20% seiner Zeit damit verbringt, CRM-Felder zu konfigurieren, statt zu verkaufen, sind das massive Opportunitätskosten, die in keiner Rechnung auftauchen.

Für eine realistische und methodisch saubere Kalkulation von IT-Projekten verweisen wir gerne auf die Leitfäden des Bitkom e.V.. Diese bieten transparente Modelle für Lebenszykluskosten, die Ihnen helfen, Äpfel nicht mit Birnen zu vergleichen.

Fazit: Ein Ferrari-Bausatz für Macher, nichts für Beifahrer

Wenn wir alle Odoo Erfahrungen der letzten Jahre destillieren, kommen wir zu einem klaren Ergebnis: Odoo ist kein „Sorglos-Paket“, das man installiert und vergisst. Es ist ein mächtiger Baukasten. Es ist die ideale Plattform für Unternehmen, die Digitalisierung nicht als lästige Pflicht, sondern als aktiven Wettbewerbsvorteil begreifen. Es ist für „Macher“, die bereit sind, Prozesse neu zu denken und Agilität über starre Sicherheit stellen.

Es erfordert jedoch Disziplin. Die Disziplin, nicht jedem Wunsch nach Individualisierung sofort nachzugeben („Standard vor Code“). Und die Disziplin, die Datenqualität hochzuhalten. Wenn Sie bereit sind, sich auf diese Philosophie einzulassen, bekommen Sie ein Werkzeug an die Hand, das in Sachen Preis-Leistung, Modernität und Flexibilität derzeit kaum zu schlagen ist.

Suchen Sie jedoch absolute regulatorische Sicherheit „out-of-the-box“ (z.B. in der Pharma-Branche), hassen Sie regelmäßige Updates oder fehlt Ihnen der interne „Kümmerer“, der das System verantwortet, werden Sie mit Odoo vermutlich nicht glücklich werden.

Die Entscheidung für ein ERP-System gleicht einer unternehmerischen Ehe – sie wird für viele Jahre geschlossen und eine Scheidung ist teuer. Prüfen Sie Ihren Partner, sprechen Sie mit Referenzkunden und vor allem: Seien Sie ehrlich zu sich selbst, was Ihre Anforderungen angeht. Nutzen Sie die Möglichkeit eines strukturierten, neutralen Matchings auf https://find-your-software.de. Lassen Sie uns gemeinsam sicherstellen, dass Sie nicht nur irgendeine Software finden, sondern die Lösung, die Ihr Unternehmen wirklich voranbringt.

Bild von Dr. Marcel Panzer

Dr. Marcel Panzer

Durch zahlreiche erfolgreich abgeschlossene Auswahlprojekte hat Marcel Geschäftsprozesse in Start-ups, mittelständischen Unternehmen und Konzernen digitalisiert. Er entwickelte mehrere KI-Tools und promovierte im Bereich Deep Learning / Reinforcement Learning, wobei er klassische Heuristiken mit State-of-the-Art-Algorithmen verknüpfte. So verbindet er technische Exzellenz mit praxisnaher Software-Expertise, um Unternehmen schnell die am besten passende Software zu finden.

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